Projektwoche an Schule bringt unternehmerische Kompetenzen in Herzen und Köpfe
Das Motto von echt.MACHEN, dem neuen Univations-Projekt für Schüler:innen in Sachsen-Anhalt, lautet: Ein Schuljahr. Dein Projekt. Seit Oktober läuft die Pilotphase und über 250 Kinder und Jugendliche sind dabei. Sie erhalten ein Schuljahr lang Unterstützung, um ganz eigene Projektideen zu entwickeln und umzusetzen. Los ging es mit Ideenworkshops an 9 Schulen, in denen die Teilnehmenden ihren Interessen auf den Grund gingen und daraus Themen für mögliche Projekte ableiteten.
Anfang November erlebten 25 Schüler:innen des Giebichenstein-Gymnasiums „Thomas Müntzer“ in Halle (Saale) dann eine Premiere. Die Neunt- und Zehntklässler:innen bekamen alle Inhalte und Angebote von echt.MACHEN im Schnelldurchlauf. Auf Anfrage der Schule konzipierten die Projektmanagerinnen Sandra Bier und Katharina Nordhaus eine echt.MACHEN-Projektwoche für die Teilnehmenden – und das ohne Abstriche.

„Am Montag starteten wir mit dem Workshop zur Ideenfindung“, sagt Katharina Nordhaus. „Dienstag und Mittwoch lag der Fokus auf der Project Model Canvas und der Arbeit an den selbst gewählten Projektideen und Donnerstag haben wir uns mit dem Thema Plakat-Gestaltung und Präsentationstechniken befasst.“
Jede Menge Ideen in 5 Tagen
Die beiden Univations-Mitarbeiterinnen hatten viele interaktive Übungen vorbereitet, damit sich alle Teilnehmenden bei der Abschlusspräsentation auf der Bühne möglichst sicher und wohl fühlen. Auch der Ort der Projektwoche war kein alltäglicher. Statt im Klassenraum arbeiteten die Schüler:innen in den barocken Zimmern der Franckeschen Stiftungen.
Dort entstand in den 5 Tagen von echt.MACHEN eine Vielzahl von spannenden Ideen und Herzensangelegenheiten. Eine Gruppe entwickelte etwa ein Projekt, das Schiedsrichter:innen im Nachwuchsbereich helfen soll. „Wir alle spielen selbst Fußball“, sagt Jamie, 15 Jahre alt. „Aber im Nachwuchsbereich gibt es einen Schiedsrichtermangel. Nur wenige wollen überhaupt noch die Ausbildung machen.“ Gründe dafür sei auch der mentale Druck auf die Referees. „Wir wollen mit unserer App, beim Vernetzen und bei der Weiterbildung unterstützen. So könnte man den Job wieder attraktiver machen und den Spielbetrieb aufrechterhalten“, so der Zehntklässler.
Ob Jamie und seine Teammitglieder nach der Woche auch in die Umsetzung gehen wollen? „Ich bin ehrlich, es ist eine große Zeitfrage. Bei viermal Training plus Spielen die Woche wird es schwer. Aber grundsätzlich etwas zu bewegen, könnte ich mir jetzt gut vorstellen“, sagt Jamie. Und sein Teamkollege Nick ergänzt: „Ich finde gut, dass man uns Sachen fürs Leben mitgegeben hat, zum Beispiel für Präsentationen. Gefühlt hält man jede Woche Vorträge in der Schule. Dafür waren die Workshops hier super.“
Erfolgreiche Pitches zum Finale
Eine Gruppe von Mädchen erarbeitete innerhalb der Tage mit echt.MACHEN die Idee für einen besonderen Schulraum. In diesem sollen Schüler:innen die Möglichkeit einer psychologischen Betreuung haben. Der Unterschied zu bestehenden Angeboten: Ein Besuch ist verpflichtend für alle und dadurch anonym. „Wenn alle hingehen, sind psychische Probleme kein Tabuthema mehr, dann werden sie normalisiert“, sagt die 14-jährige Henriette. In der echt.MACHEN-Projektwoche haben sie gelernt, was es alles braucht, um diese Idee tatsächlich umzusetzen. „Wir wissen jetzt, dass es eine Zeitplanung und bestimmte Ressourcen braucht“, sagt Anni, ebenfalls 14 Jahre alt. „Ohne die Hinweise und Materialien in der Woche wären wir gar nicht auf die Idee gekommen, dass wir darüber überhaupt nachdenken müssen.“
Andrea Meitzner, die betreuende Lehrerin der Projektwoche, zeigte sich begeistert. „Die Schüler probieren sich innerhalb von echt.MACHEN in etwas ganz Neuem aus. Sie entwickeln eigene Ideen und verfolgen die eine Woche lang. Das ist total spannend“, sagt die Mathematiklehrerin. „Ob Präsentationsmethoden oder Antworten auf die Frage, wie man einen Vortag aufbaut – den Schülern wurde viel geboten.“
Die abschließenden Präsentationen am Freitag ließ sich dann auch Daniel Worch, der Geschäftsführer der Univations GmbH nicht entgehen. „Die Pitches haben gezeigt, dass die Schülerinnen und Schüler bestens vorbereitet waren und in der kurzen Zeit viel gelernt haben“, so Worch. „Das Ergebnis hat sich definitiv gelohnt.“
Fazit: Es funktioniert!
echt.MACHEN klappt auch im Schnelldurchlauf, davon sind die Macherinnen nach der Erfahrung mit dem Giebichenstein-Gymnasium überzeugt. „Aus der Projektwoche nehmen wir primär mit, dass wir den Schulen in Sachsen-Anhalt auch dieses Format anbieten können“, sagt Sandra Bier. Die Projektwoche war die erste Gelegenheit, das Konzept von echt.MACHEN bis zum Schluss mit Schülerinnen durchzuspielen. Fazit? „Die Workshops, die wir entwickelt haben, die Methodiken, die wir nutzen, funktionieren gut, um Schülerinnen und Schüler zu motivieren, eigene Projektideen auf die Beine zu stellen.“ Zudem gelinge es, unternehmerische Schlüsselkompetenzen zu vermitteln und den Schüler:innen wirklich etwas beizubringen, das laut Sandra Bier „ins Herz und in den Kopf geht“.






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